Cordöli
Albumversion
Instrumental
Sing mit
Partitur/Notenblatt
Ursprung
Zu keinem Zeitpunkt im Leben ist der Schmerz grösser, als wenn die Liebe nicht mehr erwidert wird. In diesem Sinne umschreibt F. Grand das Liebesleid, welches gerne auch in Volksliedern aufgegriffen wird. Einzig das Zurückbleiben in Unwissenheit über die Trennung und die genauen Gründe mögen das Leid wohl noch weiter vergrössern. Auf einen Schlag dreht sich die Sicht auf die vormaligen Symbole der Liebesfreude ins Gegenteil: Die Rosen werden ihres Duftes beraubt, die Vögel singen traurig und die Erde verwandelt sich in eine Wüste. In der letzten Strophe fragt sich die verlassene Person, warum dies alles geschieht. Der im Grunde eher beschwingte 3/4-Takt mag auf den ersten Blick nicht wirklich passen zum Thema des Liedes, dessen Titel übersetzt «Herzleid» bedeutet. Das langsame Tempo, die Melodie mit den vielen Sprüngen und der ruhige Gestus im Stile eines Lamentos lassen das Stück dennoch zu einem grossen Ganzen zusammenwachsen. Möglich erscheint, dass hierbei eine bereits bestehende Melodie aus einem völlig anderen Kontext mit einem neuen Text versehen wurde, was früher durchaus keine Seltenheit war.
Quelle: La Grischa 2. Chanzuns popularas rumantschas, Chasa editura rumantscha, Chur 2016.
Verlag: Editionen Halbig GmbH & Co. KG